Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters, heute beginnt wieder ein
neues Schuljahr in Bayern. Es wird bestimmt ein ganz Besonderes. Sehr
viele Flüchtlingskinder werden wohl in den Klassenzimmern sitzen. Eine bunte
und durchaus positives Potential beinhaltende, neue Konstellation für die
meisten unserer Kinder. Da klingt es doch beruhigend, wenn zu hören ist: Unterrichtsversorgung
ist sichergestellt. So lautet die Kernaussage der
Pressemitteilung 332/2015 des bayerischen Kultusministeriums. Davon abgesehen, dass Kinder
nach der UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf Bildung
haben, halte ich es für einen schier unerträglichen Zustand, dass
Ihnen eine rasche Integration scheinbar nicht nur erschwert wird. Es
wären nachweislich genügend ausgebildete LehrerInnen verfügbar - sie müssten
nur eingestellt werden. Die GEW sieht im Verhalten
der bayerischen Staatsregierung zu dieser Sache sogar eine Verfassungswidrigkeit.
In einer Pressemitteilung
fordert sie mit dem Hinweis Die
Staatsregierung verwehrt mehreren Tausend jungen Flüchtlingen den Zugang zur
Schule die Abstellung des Missstandes. Herr Spaenle, haben Sie vielleicht kein Interesse an glücklichen
Kinder? Münchner SchülerInnen haben
Glück - zumindest einige von Ihnen. Die Stadt München möchte das Schulfach
Glück (Fritz Schubert) einführen. Herzlichen Glückwunsch! Leider
jedoch nur an 20 Schulen und als Wahlfach oder als P-Seminar in der gymnasialen
Oberstufe - besser als nichts, jedoch im Hinblick auf mehr als 300 Schulen
in München, naja. Erster Lehrstuhl für Grundschulpädagogik in Bayern mit Projekt
Lehr:Werkstatt Mit diesem
Projekt bietet der Lehrstuhl für Grundschulpädagogik der UNI Passau eine echte
Alternative zu den normalen, kurzzeitigen Praktikumszeiten seiner Studierenden.
Gleichzeitig erhalten die Lehrkräfte die Möglichkeit mit den Studierenden über
eine längere Zeit zusammen zu arbeiten. Die Studierenden sind dabei mit der
Lehrkraft nicht nur - wie üblich - nur 3 Wochen lang oder 1/Woche
zur Hospitation zusammen, sondern ca. für ein ganzes Jahr an diese Schule
gebunden. Weitere Informationen Schulprüfungen nicht mehr vor 11:00 Uhr? Eltern, die das
völlig andere Schlafbedürfnis ihrer pubertären Kinder sehen, dürften sich nach
einer Verlegung des Schulanfangs auf 9 oder gar 10 Uhr geradezu sehnen.
Bei einer Hospitation im Gymnasium Trudering wurde uns bestätigt, dass sich ein
späterer Schulbeginn positiv auf die Tagesgestaltung der Schule auswirkte. Hier
waren jedoch praktische Gründe ausschlaggebend: Die Kapazitäten der
öffentlichen Verkehrsmittel. Fragen Sie Ihre Kinder nicht nach den Noten Das Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung der WWU
(Westfälische Wilhelms-Universität Münster) sucht weitere Grundschulklassen
(zwei bis vier), die sich an diesem Projekt beteiligen möchten. Vielleicht wäre
das ja etwas für "Ihre" Schule? Wir begrüßen
jeden Schritt, der die gängige Praxis der Wissensvermittlung mit Leistungs- und
Notendruck kritisch beleuchtet und nach besseren Alternativen sucht. Es gibt
bereits viele Ansätze und gelingende Projekte in einigen wenigen Schulen.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen dass die dort gewonnenen Erkenntnisse als
Vorbilder für alle Schulen wirken können, die sich auf den Weg zu einer
kindgerechte Lernumgebung machen möchten. Kurz gemeldet
·
Unsere
neuesten prominenten Unterstützer ·
Fachtagung Inklusion ·
JuKi Kinder- & Jugendfestival auf dem Gelände der Kultfabrik in
München ·
Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben. Gegen
Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat
reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand 2010
in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis und hat bis heute kaum etwas an Aktualität
eingebüßt. Bitte hier per E-Mail
bestellen. Immer noch wichtig!
Im Hinblick auf die gewaltige Flüchtlingswelle schreibt die Presseabteilung des
Ministeriums dann noch folgendes: Zusätzliche Ressourcen für Flüchtlinge und Asylbewerber geplant.
Mir stellen ich dadurch unter anderem folgende Fragen:
Dr. Robert Geiger (Leiter Stabsstelle für Flüchtlingsbeschulung) weiß, dass es
mindesten 8.200 jugendliche Asylbewerber gibt, die eigentlich einen
Platz in einer Berufsintegrationsklasse bekommen sollten. Nachdem diese Zahlen
von Anfang September sind, müssen wir wohl noch mehrere 100 hinzurechnen. Kamen
doch in den ersten 10 Septembertagen 33.000 Flüchtlinge allein nur in München
an.
Und die Presseabteilung das Kultusministerium will uns glauben machen, dass die
Unterrichtsversorgung sichergestellt ist? Und das, obwohl es bereits am 22.
Juli auf Anfrage des Abgeordneten Günther Felbinger (Freie Wähler) bestätigte, dass von 18.137 berufsschulpflichtigen Jugendlichen mit
Fluchthintergrund lediglich ca. 4.500 in die Schule gehen dürfen. Von
den vollzeitpflichtigen Schulkindern hatten ca. 6.500 von 11.275 einen Platz im
Klassenzimmer.
Wirtschaftlich bleiben deshalb Ressourcen ungenutzt. Der Studie von Prof. Dr. Bonin folgend, erwirtschaften
AusländerInnen unserem Sozialhaushalt ca. 3.300 Euro pro Person und Jahr. Somit
ist bestätigt, dass AusländerInnen mehr in unseren Sozialhaushalt einbezahlen,
als sie daraus beziehen. Und wenn es nicht so wäre: Es ist eine Frage der
Menschlichkeit den Flüchtlingskindern und auch deren Eltern zu helfen.
Mir bleibt angesichts dieser ernüchternden Umstände nur die Hoffnung, dass die
Welle der Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung und das dadurch gestiegene
Ansehen im nicht nur europäischen Ausland auch bei unseren politisch
Verantwortlichen ankommt. Schließlich sollen sie uns ja vertreten!
Und an die Adresse derer, die immer wieder behaupten, dass wir keine
zusätzlichen Gelder für Bildung und Flüchtlinge haben: Solange die bayerischen
Steuerzahler täglich fast
eine Million Euro allein an Zinsen (977.621,92) für
die "Rettung der BayernLB" aufbringen können, würde ich mich schämen
anderorts mit dem Argument einer leeren Kasse anzutreten.
Herzliche Grüße und einen gelungen Schulanfang in Bayern
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion
gute Schule e.V.
Die Themen des heutigen Newsletters:
Leider kann das Projekt nicht weiter ausgebaut werden. Laut SZ hat das bayerische Kultusministerium kein Interesse
an eine Schulfach mit dem Inhalt Glück. Ginge es nach uns, würde das ganz
anders aussehen. Wir halten solche Maßnahmen für ausgesprochen hilfreich jungen
Menschen die nötige Portion Sozialkompetenz zu vermitteln.
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Damit können sie auch viel besser eingebunden werden. Hieraus wiederum ergeben
sich wesentlich größere Synergieeffekte als bisher (für beide Seiten!) für die
gemeinsame Arbeit. Es gibt darüber auch schon erste empirische Befunde aus
anderen Schularten, die die Effizienz und Sinnhaftigkeit des Projekts
untermauern.
Derzeit werden Lehrkräfte gesucht, die im Moment KEINE Praktikumslehrkraft
sind, aber gerne mit Studierenden ein offizielles Praktikum betreuen wollen.
Das Praktikum läuft ganz offiziell als O-Praktikum und päd.didaktisches
Schulpraktikum (Teil 1). Wer möchte, meldet sich einfach bei uns, wir leiten
das gerne weiter.
Lehrstuhl für Grundschulpädagogik der UNI Passau
FOKUS Online bestätigt was viele Eltern längst
ahnen: Frühes Aufstehen
ist laut Experten ungesund. Sie raten deshalb dazu, Schulprüfungen nicht mehr
vor elf Uhr abzuhalten. Die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina
Schröder plädiert nun für einen späteren Schulbeginn. Dann würde der Schultag
erst um neun Uhr beginnen - aber bringt das etwas?
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...fragen
Sie: 'Was habt ihr heute in der Schule gelernt'?
Wieder einmal beschäftigen sich Spezialisten mit dem Thema einer vom Notendruck
befreiten Kompetenzbewertung. Mit einem ausgeklügelten computerbasierten
Programm wird der Lernfortschritt ermittelt und den SchülerInnen unmittelbar
dargestellt. "Es macht den Kindern Spaß" teilen die
Wissenschaftlerinnen mit.
Rüdiger Joswig, Schauspieler und Regisseur
Claudia Wenzel, Schauspielerin und Moderatorin
9. und 10.
Oktober Zwei Tage ganz im Thema
Inklusion in Erlangen. Details
11.10.Oktober
Aktion gute Schule ist mit einem Stand dabei. Details
Aus dem Editorial: Liebe
Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass
ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor
der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.
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66 - 09/2015
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